Jan ist am Ende seiner Kräfte. Bis zum Schluss hat er seinen Lebensgefährten gepflegt, der mit gerade mal 26 Jahren an Krebs starb. Doch nach dem Tod geht es nicht mehr. Er bringt bei der Arbeit nichts mehr fertig, verliert Job und Wohnung - und trifft da auf Nick. Nick, der ihm damals, als alles noch gut war, schon das Leben schwer gemacht hat.
Im Gegensatz zu den anderen Büchern von Sandra Gernt ist das hier keine Fantasy, keine Erotik. Stattdessen geht um Verlust, Tod, Hoffnungslosigkeit, Neuanfang. Das Cover passt dazu großartig.
Der Held Jan ist kein Held. Sondern ein ganz normaler Mann, der einen verdammt tiefen Schicksalsschlag einstecken muss. Und hier ist der Verlust, den er erleidet, so endgültig, wie es nur wenige Menschen in seinem Alter erleben müssen.
Die Beschreibungen der letzten Stunden von Jans Partner, aber auch das seine Firma möglichst schnell zum Alltag zurückkehren will ist dabei sehr realistisch geraten.
Dabei gibt es im Buch immer wieder größere Zeitsprünge, denn schließlich wird hier auf knapp 80 Seiten etwa ein Jahr aus dem Leben von Jan geschildert.
Und das ist auch gleichzeitig mein einziger Kritikpunkt. Ohne Frage habe ich mit Jan mitgelitten. Aber mir war die Handlung etwas zu schnell. Ich lese vom Tod und der Beerdigung, dann nach wenigen Seiten von Jans Absturz und nach ein paar weiteren Seiten rappelt er sich langsam wieder hoch. Das war mir einfach zu kurz. Als Novelle ist die Geschichte gut. Aber ich denke, als Roman, mit mehr Platz, hätte die Geschichte grandios werden können.
Fazit: Kurz, aber unbedingt lesenswert!