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phelmas

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Querbeetleserin mit einer Abneigung gegenüber Dystopien & Esoterik.

Ich lese gerade

Rote Zukunft
Francis Spufford, Jan Valk
1Q84, #3
Haruki Murakami
Wrong Ways Down (Downside Ghosts, #1.5)
Stacia Kane

Die Sphinx von Montana

Die Sphinx von Montana - Pauls Toutonghi Eigentlich recht unterhaltsam, aber teilweise war es mir zu abgedreht...
1Q84 - Haruki Murakami,  David Nathan Tja. Ich liebe Murakami. 1Q84 als Buch fand ich absolut großartig. David Nathan schätze ich ebenfalls sehr. Aber trotzdem, als Hörbuch klappt es für mich nicht. Was ich im Buch geheimnisvoll und magisch fand, fand ich hier eher langweilig.

Bloß doof, das ich (Hör)Buch 3 auch schon gekauft habe... :(
Love Is Always Write: Volume Two - Belinda McBride,  Megan Reddaway,  Kate Islay,  Elin Austen,  Ravon Silvius,  Xara X. Xanakas,  Ellen Holiday,  Stella Harris,  Adara O’Hare,  Darcy Abriel,  Amanda Corlies,  J. Rocci,  Katey Hawthorne,  Gabbo De La Parra,  sassy lane Bisserl viel paranormales Zeugs - da mich das nicht reizt, habe ich einiges überflogen. Den Rest fand ich aber ganz ok.
Das Kupferherz 1 (Steam Noir, #1) - Felix Mertikat, Benjamin Schreuder Stelle mal wieder fest, das Graphic Novels nicht mein Ding sind...
Kirschroter Sommer - Carina Bartsch Auf dieses pubertäre Geschwätz habe ich keinen Bock mehr. Grauenvolle Charaktere, eine mehr als durchsichtige "Handlung", bescheuerte, gewollt-coole Dialoge - selten so gelangweilt.
Die Zähmung der Wildkatze - Jazz Winter Marie hat mit BDSM nichts am Hut - für sie sind das alles nur Perverse. Dummerweise hat ihre beste Freundin Erica ihre devote Seite entdeckt und heiratet ihren Meister sogar. Auf der Hochzeit lernt sie Stuart Prescott kennen, ebenfalls ein Dom. Und der erteilt Marie noch auf der Hochzeit eine Lektion. Von dem Zeitpunkt an ist Marie neugierig, obwohl sie es leugnet.

Ich bin mir nicht so ganz sicher, was ich von dem Buch halten soll. Zum einem gibt es immer wieder Bemerkungen, die auf Die Liebessklavin hinweisen. In dem Buch, das zeitlich vor der Zähmung der Wildkatze spielt, lernt nämlich Erica ihren späteren Herren und Mann kennen.
Die Bücher sind zwar für sich abgeschlossen, aber ich hatte und habe einfach das Gefühl, das mir an so manchen Stellen wichtiger Inhalt gefehlt hat. Jetzt habe ich aber auch keine Lust mehr, das frühere Buch zu lesen, denn ich weiß ja schon, wie es ausgegangen ist. :(

Marie will sich auf gar keinen Fall unterwerfen und sie findet Stuart unausstehlich. Zumindest den letzteren Punkt konnte ich gut verstehen, denn in meinen Augen ist er auch unausstehlich. Allerdings hätte er sich Marie wahrscheinlich auch nicht auf andere Weise nähern können. Marie mit ihrer penetranten Ablehnung fand ich aber auch recht anstrengend.
Erotisch bietet das Buch einiges und es fängt damit schon auf der ersten Seite an: Fesselspiele, Peitschen, Kerzenwachs und weitere Spielzeuge spielen eine große Rolle in dem Buch. Dabei werden auch andere Sklaven und Doms in ihre Spiele eingebunden - also nichts für empfindsame Seelen, die von der wahren Liebe mit nur einem einzigen Partner träumen. ;)

Was mir aber gar nicht gefallen hat, das war der Anfang. Da trifft Marie auf Stuart und aus irgendeinem Grund ist er sofort davon überzeugt, das sie sich ihm unterwerfen will. Und er schleppt sie einfach gegen ihren Willen weg. Ähm - hallo? Woher will er wissen, das es Marie wirklich gefällt? Vielleicht gab es da im vorherigen Buch schon eine Szene zwischen Marie und Stuart, so kam es mir zumindest vor. So fehlt mir leider einiges.

Da das ganze nicht nur erotisch, sondern auch romantisch sein soll, sollen sich Marie und Stuart auch ineinander verlieben. Leider ist bei mir diese Liebesgeschichte nicht so ganz angekommen. Gerade bei Marie hatte ich einfach nicht das Gefühl, das sie sich verliebt hat.
Genervt hat mich
In anderer Beziehung hat mir das Buch aber richtig gut gefallen. Der Schreibstil lässt sich wie Butter runter lesen und bei den ganzen Sexszenen war die Autorin auf jeden Fall sehr einfallsreich. Es gab immer wieder etwas neues und nicht nur einfaches Popo versohlen. ;)

Auch wenn mich das Buch nicht völlig begeistern konnte, ich bin doch neugierig auf weitere Bücher der Autorin. Auf meinem Kindle schlummert noch Skinchanger - Wildes Blut (ein paranormaler Erotikroman, unter dem Pseudonym Pandora Winter veröffentlicht). Und Absolute Hingabe klingt auch sehr verlockend...hm...

Fazit: Ich kann eigentlich jedem nur empfehlen, zuerst den ersten Teil zu lesen. Ich gehe davon aus, das es ähnlich einfallsreich in der Wahl der Sexszenen ist. Allerdings sollte man wissen, das es hier um BDSM geht und zwar nicht die kuschelige ich-gebe-dir-mal-ein-paar-Klapse-auf-den-Po-Variante!
Versehentlich verliebt - Adriana Popescu Heiligabend in Stuttgart. Es schneit stark und so wird der Flug von Pippa abgesagt. Anstatt Weihnachten mit ihrer Familie zu verbringen schleppt sie ihre riesige Tasche über den Flughafen.
Auch Lukas ist gestrandet, sein Flug nach Hamburg ebenso abgesagt wie alle anderen. Zuerst streiten sich die beiden um den Gepäckwagen, dann am Colaautomaten. ;) Aber irgendwie findet Pippa den Kerl doch ganz süß.

Ich weiß gar nicht mehr warum ich mir das eBook eigentlich gekauft habe. Die Story ist ganz nett - zwei Fremde stecken an einem Flughafen fest und verlieben sich schließlich ineinander. Was mir so ein bisschen auf den Geist ging, das war Pippa. Sie nervt. Das fängt schon bei ihrem Namen an. Außerdem leidet sie ganz extrem darunter, das ihr Freund sie verlassen hat. Ja, es ist scheiße, wenn man den eigenen Freund mit einer anderen erwischt. Allerdings träume ich dann nicht davon, das ich ihn zurückgewinne, wenn ich nur lange genug vor seinem Haus herumlungere. Oder ihn nur oft genug anrufe. Ich bin einfach stinksauer und will nichts mehr mit dem Kerl zu tun haben!
Ok, und diese Frau, die sich eher wie ein 17jähriger Teenie aufführt lernt am Flughafen einen neuen Typen kennen.
Liegt vielleicht an mir, aber ich finde es immer merkwürdig, wenn Menschen ihre Gefühle plötzlich auf eine andere Person umschwenken.
Lukas dagegen wirkt auf mich eher herzerfrischend normal. Mir war er wesentlich sympathischer als Pippa. Im Gegensatz zu ihr, die sich nicht traut, auch nur eine Reise zu unternehmen (und das als Lektorin für Reiseführer...) ist er einfach unbeschwerter und viel spontaner.
Besonders weihnachtlich ist das Buch übrigens nicht, auch wenn es an Heiligabend spielt.

Fazit: Ein Liebesroman mit einer etwas anstrengenden weiblichen Hauptperson. Vielleicht ist das Buch auch eher etwas für jüngere Leserinnen - ich fands ok, mehr aber auch nicht.
Der Wisperwald (German Edition) - Jörg Benne Vincent und Julian sind typische Brüder. Julian ist mit 12 der Ältere der beiden und steckt mitten in der Pubertät. Im Moment ist er von allen Dingen nur genervt und würde sich am liebsten den ganzen Tag seinen Videospielen widmen.
Vincent ist erst sieben Jahre alt und würde zu gerne öfter mit seinem großen Bruder spielen. Leider ist der oft ziemlich gemein zu ihm.
Da ihre Eltern eine Woche in Paris verbringen wollen, werden die Kinder mitsamt ihren beiden Kaninchen zu ihrer Oma aufs Land gebracht. Julian hat dazu keine große Lust, aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Und der erste Tag ist auch noch wie immer - Oma hat leckeren Kuchen gebacken und erzählt geheimnisvolle Geschichten aus dem Wisperwald, der direkt hinter dem Haus beginnt. Leider soll der Wald aber einem Einkaufszentrum weichen.
Als die Oma nicht da ist, büchsen die beiden Kaninchen aus und laufen in den Wald. Und als die beiden Kinder den Kaninchen in den Wald folgen, stellen sie fest, das der Wald wirklich sehr geheimnisvoll ist - die Tiere im Wald können sprechen.

Der Wisperwald ist ein tolles Kinderbuch und ab 8 Jahren geeignet. Die Kapitel sind eher kurz und die Sprache ist einfach, aber trotzdem flüssig. Auch die Figuren sind alle recht realistisch gezeichnet, vor allem die Kinder haben mir dabei sehr gut gefallen.
Gerade der unzufriedene Julian ist sehr schön getroffen: Eine Woche bei der Oma zu verbringen ist total uncool! Und natürlich muss er erst sein Spiel beenden, bevor er irgendwas anderes tun kann! Aber der Kuchen bei der Oma schmeckt dann doch zu gut. ;)
Und Vincent würde zu gerne zu seinen großen Bruder aufblicken. Das der ihn meistens verscheucht, macht Vincent eher traurig. Und natürlich ist Vincent auch etwas naiv und denkt, das er den Wald alleine retten kann, womit er sich auch prompt in große Gefahr begibt.

Es ist sofort zu erkennen, wer in der Geschichte zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Denn nicht alle Tiere im Wald sind lieb und gerade Menschen mögen die meisten gar nicht.
Es gibt zwar ein paar Fantasywesen und die sind auch sehr wichtig. Aber es gibt keine Massen an Zwergen, Elfen, Feen oder was-auch-immer.
Die Geschichte selber ist dabei auch recht spannend. Die Kinder versuchen zusammen mit der Oma und den Tieren im Wald die Abholzung des Waldes zu stoppen. Richtig spektakulär wird es dabei nicht, aber trotzdem sehr einfallsreich.

Fazit: Eine bunte, phantastische Handlung mit interessanten Charakteren - ein schönes Kinderbuch!
Koch zum Frühstück - Rona Cole, Lancha David Klein hat in seinem Leben schon einiges erreicht - er ist Küchenchef und hat sich schon einen Stern erkocht. Das es in seiner Beziehung schon lange kriselt, verdrängt er. Doch dann stirbt seine Schwester und als einziger Verwandter hat er plötzlich die Verantwortung für seine Nichte Stella.
Florian ist dagegen mit seinem Partner glücklich. Nur schade, das sein wesentlich älterer Freund beruflich so viel reisen muss.

Die beiden laufen sich am Anfang eher zufällig über den Weg. Aber dann braucht David dringend einen Babysitter und da Florian sowieso ohne seinen Freund Langeweile hat, bietet er seine Hilfe an.

Beide haben am Anfang noch eine feste Beziehung, wobei sich das ganze bei David relativ schnell erledigt. Florian dagegen kann sich einfach nicht entscheiden - er liebt seinen Partner, fühlt sich aber immer mehr zu David hingezogen. Der sagt aber von sich selbst, das für ihn eine feste Beziehung gar nicht in Frage kommt.
Besonderen Spaß bringt natürlich die kleine Stella. Am Anfang ist sie noch etwas still, doch das ändert sich recht schnell. Zum Leidwesen von David hat sie eine absolute Schwäche für Rosa und Glitzer, am besten beides zusammen.

Insgesamt ist das Buch einfach nett. ;) Jeder ist in den anderen verliebt, aber keiner will sich die Blöße geben und das dem Gegenüber mitteilen, denn dann ist man nachher der Idiot, denn der andere will einen doch nur für Bett. So ein bisschen hin und her ist ja ganz reizvoll, hier fand ich es aber etwas nervig. Das war mir einfach zu übertrieben.
Witzig sind aber die Stellen, in denen die kleine Stella ihre Rolle spielt. Mit ihren fünf Jahren schafft sie es ziemlich schnell, ihren Onkel um den kleinen Finger zu wickeln. Und wenn sie ihren Babysitter fragt, warum er denn im Bett ihres Onkels geschlafen hat, ist das einfach recht amüsant.

Fazit: In meinen Augen eher ein 08/15 Roman, der mich aber trotzdem ganz gut unterhalten hat.
Flaschendrehen furioso - John Friedmann Was haben ein Langzeitstudent, ein Versicherungsvertreter, eine Architektin, eine Juristin, die Besitzerin eines Indien-Ladens, eine Krankenschwester und ein Hobbykoch gemeinsam? Normalerweise nichts.
In diesem Fall aber teilen sie sich unfreiwillig ein Ferienhaus in der Toskana. Drei Paare und eine Singlefrau sind von einem Betrüger übers Ohr gehauen worden und da jeder auf seinen Vertrag pocht, räumt keiner freiwillig das Feld. Allerdings gibt es von Anfang an große Spannungen. Heiko kann Lutz nicht ausstehen, Lutz wiederum treibt alle mit seinem Gerede über das Kapital in den Wahnsinn, Anna kommt mit Tina nicht zurecht, die hat aber mit Hilfe ihrer Joints die Ruhe weg. Sandra scheint eine etwas hohlköpfige Blondine zu sein, Ella beobachtet alle aus dem Hintergrund heraus und Carlo macht das, was er am besten kann: er kocht.

Und wenn Carlo kocht, dann herrscht kurzzeitig so was wie Frieden über der unfreiwilligen WG.
Aber dann finden die sieben über eine Million Bargeld, versteckt im Boden der Villa. Behalten und Teilen oder zur Polizei gehen? Oder das Geld einfach wieder zurücklegen? Schließlich kommt es zum Titelgebenden Flaschendrehen, was die Beziehungen der Menschen untereinander völlig ändert.

Ich fand die Idee einfach sehr reizvoll - klang nach äußerst amüsanter Lektüre. Und das war es auch über weite Strecken. Zwar fand ich die Figuren oft etwas zu klischeehaft gestaltet - warum konnte Lutz nicht einfach nur ein faul sein, sondern musste sich da in obskure Ideen verrennen? Und warum musste der Bayer unter ihnen ausgerechnet ein gemütlicher Kerl mit viel Geld und Bierbauch sein?
Trotzdem hatte ich meinen Spaß mit dem Buch. Und wenn Carlo kochte, wäre ich am liebsten zum nächsten Italiener gegangen, um dort alles zu bestellen, was da im Buch vorgestellt wurde. ;)
Was mir auch sehr gut gefallen hat, das waren die ganzen Überlegungen, was man mit dem Geld anstellt. Es ist natürlich wahnsinnig verlockend, so viel Geld zu behalten. Aber will man wirklich ein solches Geheimnis mit Menschen teilen, die man schon auf den ersten Blick mehr als unsympathisch findet?
Das Flaschendrehen ist in meinen Augen der absolute Höhepunkt in dem Buch. Durch Alkohol enthemmt werfen sich die Paare Dinge an den Kopf, die sie sich im nüchternen Zustand nie gesagt hätten. Das war zwar völlig übertrieben dargestellt, aber ich hatte gerade an der Übertreibung meinen Spaß.

Aber dann...danach wurde es etwas seltsam. Mit dem erscheinen einer weiteren Person wurden die Karten neu gemischt. Das wäre noch ok gewesen, aber leider wurde das Buch zum Ende hin dann ziemlich schmalzig. Jeder in der Runde kriegt noch irgendwie die Kurve, jeder hat fürs Leben etwas wichtiges gelernt und alle haben sich furchtbar lieb.
Nicht ernsthaft, oder? Zuerst verletzen sie sich gegenseitig bis ins tiefste Innere hinein und dann passiert ein tragisches Erlebnis und alle haben sich lieb? Wie dämlich ist das denn?

Schade, schade. Das hat mir das Buch wirklich verdorben.

Fazit: Herrlich überdrehte und skurrile Erzählung über Fremde, die sich unfreiwillig ein Haus teilen. Leider passte das Ende meiner Meinung nach nicht zum Rest des Buches.
Das Mondgeheimnis - Stefan M. Fischer Alena scheint auf dem ersten Blick eine ganz normale Studentin zu sein. Sie ist bildhübsch und wird von vielen Männern begehrt.
Allerdings gibt es auch ein Geheimnis, über das nur ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Bescheid weiß.
Alena kann zu keinem Mann eine richtige Beziehung aufbauen. So geht sie auch zu Vlado nur eine oberflächliche Beziehung ein.
Ihre Freundin Magdalena träumt dagegen von der großen Liebe, hat sie bisher aber nicht gefunden.
Als Alena Ondrej trifft, ist es anders als bisher. In ihn verliebt sie sich Hals über Kopf. Aber auch ihm kann sie sich nicht anvertrauen.

Man kann anhand des Prologs schon davon ausgehen, das es sexueller Missbrauch das Geheimnis ist, das Alena hat. Wie sich das aber genau abgespielt hat und was ihre Mutter damit zu tun hat, erfährt man erst am Ende. Dabei ist alles sehr einfühlsam und behutsam geschildert.
Die Figuren sind alle recht lebendig gezeichnet. Gerade Alena und Magdalena sind sehr sympathisch, aber bei weitem nicht perfekt dargestellt. Gerade Alena hat einige Macken. ;)
Neben den beiden Frauen spielen aber auch Vlado, dessen Freund Petr und Ondrej ihre Rolle. Sehr spannend fand ich, das die Sicht des Erzählers immer wieder wechselte und so wird die Geschichte immer wieder aus der Sicht einer anderen Person erzählt.

Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist spannend und vor allem auch poetisch.
So ganz hat es aber doch nicht für die volle Punktzahl gereicht. Mir war das Buch am Ende etwas zu mystisch, irgendwie zu abgehoben. Und die Wandlung von einem der Charaktere fand ich zu unglaubwürdig.

Fazit: Ein sehr einfühlsames Buch über Missbrauch in der Kindheit und eine romantische Liebesgeschichte.
Leben im Käfig - Raik Thorstad Andreas von Winterfeld ist exzentrisch. Das ist zumindest die offizielle Version. In Wahrheit leidet Andreas an einer schweren Form der Agoraphobie, die immer schlimmer wird. Fast sein halbes Leben hat der Sohn reicher Eltern innerhalb des Hauses verbracht und inzwischen kann er viele Zimmer nur noch mit Mühe betreten. Das er auch noch schwul ist, spielt bei den ganzen anderen Problemen kaum eine Rolle.
Sascha kommt aus Hessen. Aber nachdem er von seinen Eltern erwischt wurde, wie er mit einem anderem Jungen rummachte, hatte er keine ruhige Minute mehr und so ist er seiner Tante sehr dankbar, die ihn in Hamburg aufnimmt. Trotzdem fühlt auch er sich einsam.
Da seine Tante direkt neben den von Winterfelds wohnt, reicht schon ein falsch geschossener Ball aus und Andreas und Sascha kommen zaghaft in Kontakt.

Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam. Langsam und zaghaft bauen Sascha und Andreas eine Freundschaft auf, die für beide sehr kostbar ist. Für Sascha, der in Hamburg noch niemanden kennt, vor allem aber für Andreas, der noch nie einen Freund hatte. Bestärkt durch Sascha macht Andreas winzige Fortschritte. Aber auch immer wieder große Rückschritte und Sascha merkt immer mehr, das er Andreas überhaupt nicht helfen kann.
Sascha dagegen findet in seiner neuen Schule schließlich doch Freunde. Und obwohl er Andreas liebt, will er auch mit seinen Freunden Zeit verbringen. Dazu kommt noch der Abiturstreß. Und außerdem hat auch Sascha Probleme mit seinen Eltern. Denn auch wenn er bei seiner Tante ein neues Zuhause gefunden hat, er leidet trotzdem unter der Ablehnung seiner Eltern. Anstatt das sie sich mit der Zeit wieder annähern, wird seine Mutter noch religiöser. In ihren Augen ist Sascha ein Sünder.

Die Auswirkungen der Agoraphobie werden wirklich grandios beschrieben. Besonders der Besuch beim Zahnarzt macht das ganz deutlich. Denn für Andreas ist nicht nur der Zahnarzt als solches eine Qual, alleine schon die Tatsache, das er das Haus verlassen muss ist für ihn unvorstellbar.

Mich hat das Buch völlig vom Sockel gerissen. Ich habe sowohl mit Andreas mit gelitten als auch mit Sascha, der seinem Freund irgendwie helfen möchte, aber mit der Situation völlig überfordert ist.

Fazit: Grandios.
Der Hals der Giraffe - Judith Schalansky Ein kleiner Ort in Vorpommern. Inge Lohmark, 55 Jahre alt, ist Lehrerin für Biologie. Alles im Leben beruht auf Anpassung. Arten passen sich an und was sich nicht anpasst, das stirbt aus.
Das betrifft auch Menschen. Wer sich nicht anpasst, der hat auf der Welt nichts verloren.
Doch in ihrem Leben ändert sich vieles, was sie nicht versteht. Ihre Tochter lebt in Kalifornien und scheint nicht an einer Ehe interessiert zu sein. Dabei wird sie doch auch älter und Fortpflanzung ist eine biologische Notwendigkeit.
Ihr Mann hat früher Kühe besamt, jetzt züchtet er Strauße. Gespräche führen die beiden nicht, aber das ist Inge auch ganz recht.
In der Schule ist sie unbeliebt. Aus ihrer Sicht ist sie streng, aber gerecht. Das ihr starrer Frontalunterricht nicht mehr modern ist, darüber kann sie nur den Kopf schütteln.
Doch die Schule wird bald geschlossen. Da es in der Stadt keine Arbeit gibt, ziehen viele Familien weg. Es gibt zuwenig Kinder und so wird das Gymnasium bald geschlossen.
Die Sprache ist sehr knapp, die Sätze sind kurz. Unterbrochen wird der Text von biologischen Zeichnungen.
Es gab einzelne Szenen, bei denen ich sogar lächeln musste. Wenn Inge Lohmark ihrer Klasse in sehr trockenen und direkten Sätzen beschreibt, wie man bei Bullen Sprema gewinnt und wie die Besamung einer Kuh abläuft, dazu die Reaktion der Klasse - das hat schon viel Situationskomik.
Aber die meiste Zeit habe ich mich gefragt, warum habe ich dieses Buch jemals auf meine Wunschliste gesetzt? Warum wollte ich es eigentlich lesen?
Ich habe keine Ahnung. Ich glaube, ich fand einfach den Titel interessant...

Inge Lohmark wird sehr unsympathisch geschildert. Das war mit Sicherheit auch so beabsichtigt, war mir aber dann doch zu extrem gezeichnet. In wiefern das Buch nun ein Bildungsroman sein, wie es der Untertitel verspricht, ist mir auch schleierhaft. Im Klappentext wird davon erzählt, das Inge Lohmark Gefühle für eine Schülerin entwickeln würde. Aber das wird nur einmal kurz erwähnt. Ich hatte auch nicht den Eindruck, das Inge Lohmark sich danach sehr verändert hat. Stattdessen fand ich das Buch von Seite zu Seite immer langweiliger und lahm. Die Hauptperson macht in dem Buch überhaupt keine Entwicklung durch. Und alle anderen Personen werden nur beiläufig erwähnt.

Fazit: Manchmal amüsant, manchmal traurig, immer zynisch. Aber was am Anfang noch unterhaltsam war, plätschert am Ende nur noch so dahin.
Beim ersten Sonnenstrahl (Gesamtausgabe) - Inka Loreen Minden London, 1862.
Die Weltausstellung ist im vollen Gange. Der 15jährige David hat mit seinen Eltern die Weltausstellung besucht. Doch auf dem Rückweg nach Hause passiert etwas schreckliches - sie werden überfallen und nur David wird gerettet. Von einem seltsamen Wesen, das er zunächst für einen Dämon hält. Doch das Wesen, das über Krallen und Flügel verfügt, scheint ihm nichts böses zu wollen.

Einige Jahre später hat sich David mit seinem Leben arrangiert. Er verdient als Schriftsteller gutes Geld und lebt zusammen mit seiner Großmutter in dem altem Haus seiner Eltern. Obwohl sein Vater Magier und Wissenschaftler war, sind dessen Karrieren nichts für David.
Doch irgendein unsichtbares Wesen scheint ihn zu beobachten und schließlich findet David heraus, wer es ist - ein Gargoyle namens Zahar.
Die beiden unterschiedlichen Wesen verlieben sich ineinander. Da bekommt David einen Hinweis auf den Mörder seiner Eltern - er soll sich in Paris befinden. So reisen die beiden nach Paris.

Das Buch bildet eine wundervolle Mischung. Es gibt übernatürliche Wesen wie Dämonen und Gargoyles, Zauberer, aber auch Wissenschaftler spielen in dem neuem Zeitalter eine immer größere Rolle. In gewisser Weise ist es eine Zeit des Übergangs.
Das wichtigste an dem Buch ist aber die Liebesgeschichte zwischen David und Zahar. Die beiden sind zwar biologisch sehr unterschiedlich, ähneln sich aber charakterlich sehr. Beide sind jung, unerfahren und eher schüchtern. In der Öffentlichkeit können sie sich natürlich nicht zeigen - Homosexualität in der Zeit war gefährlich. Und Gargoyles dürfen sich grundsätzlich den Menschen nicht zeigen. Wie die beiden sich langsam näher kommen, ist so richtig schön herzerwärmend. Ein paar Probleme stehen den beiden natürlich noch im Wege, aber eigentlich weiß man von Anfang an, das es auf ein Happy End hinausläuft. Und obwohl das so ist, fand ich das Buch trotzdem nicht langweilig. Dazu ist es einfach viel zu interessant geschrieben. Neben den beiden Hauptpersonen gibt es nur sehr wenige Nebendarsteller, aber die Zeit, in der das Buch spielt, ist sehr greifbar geschildert.

Im Moment ist das Buch nur als eBook erhältlich, erscheint aber im September aus als Taschenbuch. Wer das eBook bevorzugt, aber sich auch nach der Leseprobe noch nicht sicher ist, ob einem das Buch gefallen könnte, der kann sich das eBook auch in drei einzelnen Teilen kaufen. Preislich macht das übrigens fast keinen Unterschied - die Dreiteiler kosten jeweils 1,99€, die ganze Ausgabe in einem kostet 5,99€.

Fazit: Magie, Gargoyles und Wissenschaft, dazu eine romantische Liebesgeschichte im 19. Jahrhundert. Das alles und noch mehr ergibt einen perfekten, schönen Wohlfühlroman.
Voll das Leben - Sandra Gernt Jan ist am Ende seiner Kräfte. Bis zum Schluss hat er seinen Lebensgefährten gepflegt, der mit gerade mal 26 Jahren an Krebs starb. Doch nach dem Tod geht es nicht mehr. Er bringt bei der Arbeit nichts mehr fertig, verliert Job und Wohnung - und trifft da auf Nick. Nick, der ihm damals, als alles noch gut war, schon das Leben schwer gemacht hat.

Im Gegensatz zu den anderen Büchern von Sandra Gernt ist das hier keine Fantasy, keine Erotik. Stattdessen geht um Verlust, Tod, Hoffnungslosigkeit, Neuanfang. Das Cover passt dazu großartig.

Der Held Jan ist kein Held. Sondern ein ganz normaler Mann, der einen verdammt tiefen Schicksalsschlag einstecken muss. Und hier ist der Verlust, den er erleidet, so endgültig, wie es nur wenige Menschen in seinem Alter erleben müssen.
Die Beschreibungen der letzten Stunden von Jans Partner, aber auch das seine Firma möglichst schnell zum Alltag zurückkehren will ist dabei sehr realistisch geraten.
Dabei gibt es im Buch immer wieder größere Zeitsprünge, denn schließlich wird hier auf knapp 80 Seiten etwa ein Jahr aus dem Leben von Jan geschildert.
Und das ist auch gleichzeitig mein einziger Kritikpunkt. Ohne Frage habe ich mit Jan mitgelitten. Aber mir war die Handlung etwas zu schnell. Ich lese vom Tod und der Beerdigung, dann nach wenigen Seiten von Jans Absturz und nach ein paar weiteren Seiten rappelt er sich langsam wieder hoch. Das war mir einfach zu kurz. Als Novelle ist die Geschichte gut. Aber ich denke, als Roman, mit mehr Platz, hätte die Geschichte grandios werden können.

Fazit: Kurz, aber unbedingt lesenswert!
Der Nachtzirkus - Erin Morgenstern, Matthias Brandt *gähn* Mein Fall war das Hörbuch leider gar nicht. Ich habe es jetzt im zweiten Versuch nach 4 Stunden abgebrochen. Vier Stunden, die einfach nur verwirrend und langweilig waren.
Und der Sprecher liest auch eher wie eine Schlaftablette - passt damit aber wohl zum Buch...